Liebe andrackblog-Freunde, ich werde ab sofort einmal im Monat einen Blog über die Abenteuer mit meinen Bär-Wander-Schuhen bei andrackblog einfügen. Den bärschuhblog mache ich schon seit zwei Jahren, auch ältere Einträge könnt ihr Euch gerne anschauen. Und selbstverständlich kann ich Euch die Wanderschuhe von Bär und Joe Nimble nur wärmstens an’s Herz legen.
Kürzlich bin ich mit meinen Bär-Wander-Schuhen im ehemaligen römischen Besatzungsgebiet an der Mosel gewandert. Authentischer wäre es natürlich gewesen, mit römischem Schuhwerk zu laufen. Aber wer mein neues Buch „Schritt für Schritt“ gelesen hat, kennt meine schlechten Erfahrungen mit diese Sandalen (gleich dazu mehr). Immerhin muss man das ja den Römern lassen. Die haben schon vor ca. 2.000 Jahren „geschnallt“, dass die fünf Zehen an jedem Fuß Freiheit brauchen und nicht durch eine zu enge Schuh-Passform eingeengt werden dürfen. Bär hat dann diese grundsätzlich gute römische Idee noch etwas verfeinert.
Ich gehe also mit meinem Wanderkumpel Markus auf dem Moselsteig, einen wirklich sehr lohnenswerten Abschnitt zwischen Müden und Pommern, und wir erreichen nach einiger Zeit die alte römische Kultstätte auf dem Martberg, dem Berg des Gottes aller Schokoriegel: Mars. Wir waren schon reichlich unterhopft zu diesem Zeitpunkt, haben uns also sehr auf den Hinweis auf eine Taverne gefreut…
… aber jetzt mal ehrlich, seit wann hat der normale Römer in einer Taverne Kaffee getrunken? Die hatten doch nicht den Kaffee auf, die haben sich doch vielmehr schläucheweise den Wein die Kehlen herab gestürzt. Es gibt ja die Theorie, dass die Römer den Limes genau an der Stelle platziert haben, an dem gerade noch Weinbau möglich war. Das restliche Germanien konnte denen gestohlen bleiben: Kein Wein, kein Gesang, keine Lebensqualität. Noch viel größer war unsere Enttäuschung, als wir am Archäologiepark auf dem Martberg ankamen und überhaupt keine Taverne vorhanden war. Das Hinweisschild war ein Fake gewesen, ein verspäteter Aprilscherz! Gut, dass ich immer ein Notration Mini-Bierdosen im Rucksack dabei habe…
Eine 135 cl-Dose, da wird selbst ein Kölschglas zum Riesenhumpen. Ich habe die Dosen netterweise von Bär-Schuh-Chef Sebastian Bär geschenkt bekommen. Er hat sie mir von seiner letzten Japan-Reise (Japaner sind verrückt nach Bär-Schuhen!) mitgebracht. Am besten schmeckt das japanische Bier aber vor der Weltklasse-Kulisse des Moseltals. Nachdem unser Durst gestillt war, haben wir uns endlich den römischen Bauten zugewandt …
Das sind alles Nachbauten, man kann aber ganz gut das römische Flair nachvollziehen. Wir wandelten zum Beispiel in der Wandelhalle und uns wurde schlagartig klar, wie das römische Reich jahrhundertlang den europäischen Kontinent beherrschen konnte: die Römer sind oft gewandelt, und beim Wandeln sind ihnen die besten Ideen gekommen, da hatten Germanen und Gallier (Ausnahmen bestätigen die Regel) wenig entgegen zu setzen. Etwas ratlos standen wir dann vor dem Tempel …
… ratlos, weil der Tempel den Namen „Tempel K“ trägt. Wieso denn K? Wer wird da verehrt? Temple M wäre naheliegend gewesen auf dem Martberg, Tempel B hätte ich auch noch verstanden, wegen Bacchus und so. Aber Tempel K? Welcher Gott fängt denn mit K an? Keptun? Kupiter? Kapoll0? Schon aus Prinzip kannte der Römer an sich überhaupt kein „K“. Die haben doch alles mit „C“ geschrieben: Cäsar, Cicero, Colonia Agrippina. Römerforscher, bitte helft mir!
Ich möchte aber noch mal auf’s Schuhwerk zurückkommen. In meinem Giftschrank habe ich zwei Fotos von meiner Wanderung in Legionärsklamotte (Schritt für Schritt, Malik, 19,99 €) gefunden. Nach wenigen hundert Meter fing die Römersandale an zu bröseln…
… und irgendwann musste ich mit einer Art Fußbandage laufen. Mit Bär-Schuhen wäre das nicht passiert, da gibt es doch eindeutige Fortschritte gegenüber der Römerzeit. Übrigens: Wer mit mir auf dem großen und sehr empfehlenswerten BÄR-Sommerfest wandern will, kann sich einfach auf der BÄR-Homepage anmelden.
5 Comments
Bzgl. „Tempel K“:
Da haben die guten alten Römer wohl mal dem mayanischen „Gott K“ gehuldigt.. „K’awiil“ (tatsächlich wirklich in echt auch „Gott K“ genannt!), der Gott der Abstammung und der Dynasten, der offenbar wie Jupiter gerne mit Blitzen um sich geschmissen hat.
Vielleicht aber fanden manche Römer auch Konfuzius total klasse..
Oder aber da kommt die streng gläubige Urahnin der später berühmten „Villa K“-Bewohnerin her. „Urina Longasocca“ oder so..
Offensichtlich ein Nachbau des Original-Tempels K, der im Archäologiepark Müngersdorf steht, auch wenn ich den irgendwie anders in Erinnerung habe.
Ergänzend zum Posting vom 15. Mai: K-Bier muss sich vor C-Bier nicht verstecken, wenn darauf „arlsberg“ folgt. Gestern erstmals probiert. War überrascht, es in Hamburg-Finkenwerder zu bekommen.
Brillant Markazero! Das ist die Lösung – der Tempel K an der Mosel ist der kleine Bruder von Tempel K in Müngersdorf, so wird ein Schuh draus!
Wandern ist ein Traum. Darum liebe ich den Urlaub in Schenna. Danke für deinen Beitrag.