Normalerweise geht es beim Wandern um die pure Natur, um Himmel, Flüsse, Wege, Bäume. Heute soll es mal um tote Materie gehen, um Material sozusagen. Na gut, ein bisschen auch um Bäume…
Nehmt nur mal diese Sinnenbank am Aussichtspunkt Wilpertskopf, auf der ich mich so entspannt auf der Rheingolf-Traumschleife dahin lümmele. Sieht auf den ersten Blick ganz „normal“ aus. Aber was ist schon „normal“? Ein 5:1 von Holland gegen Spanien? Nein, diese Sinnenbank ist eine Recycling-Bank, das was die DANKE-Klopapierrolle für den Toilettenbereich ist, ist diese Sinnenbank für den Wanderweg. Diese Bank sagt nicht: Ich war ein Dose. Nein, die Bank sagt: Ich war einmal ein oder mehrere Gelbe Säcke. Eine Plastikbank. Vorteil 1: Recycling ist immer löblich, ein schönes Gefühl, auf seinem alten Joghurtbecher zu sitzen. Vorteil 2: sie verrottet nicht so schnell wie eine Holzbank. Nachteil: Wird bei Sonnenbestrahlung tierisch heiß. Mir wurde es aber aus anderem Grund heiß und kalt, als ich auf der Bank lag, denn ich hörte, wie eine aufgeregte Frau von einem umgestürzten Baum am Wandererparkplatz berichtete. Hier ist der Schlingel:
Und ratet mal welches Auto genau unter dem Baum stand. Kleiner Tipp: Das Kennzeichen fing mit SB an und es war ein Geißbock-Aufkleber drauf. Wow, so schnell habt Ihr das erraten? Genau, es war mein geliebtes Wanderauto, im Bild rechts.
Die Heckscheibe hatte sich entmaterialisiert, ich bin sturmgeschädigt! Aber was ist das auch für ein dummes Auto! Es weiß seit fast zwei Jahren, dass es das Auto eines Wanderers ist, und dann stellt sich dieses blöde Ding genau unter einen Baum, der beim ersten Windhauch einfach umfällt. Wenn die Heckscheibe erneuert ist, bekommt die Karre erst mal eine Woche Stubenarrest, Strafe muss sein. Aber was soll‘s, ist eh alles nur Materie, oder?
1 Comment
Da zeigt sich doch einmal mehr, wie wichtig es ist, die Wanderweisheiten aus dem Andrackblog aber auch echt ernst zu nehmen: „Da pascht einmal nicht auf und bischt a Lebm lang dout!“ oder „Steig aus – und wandere!“. Das Auto hat hier im Gegensatz zu seinem Bergführer beide Ratschläge grob fahrlässig in den Wind(!) geschossen und ist zum Glück noch einmal mit dem Schrecken davon gekommen.