Anekdote, die. Definition: kurze, oft witzige Geschichte über eine oder mehrere Personen. Die Anekdote hat schon des längeren einen schlechten Ruf. Man verbindet mit einer Anekdote die gepflegte Langeweile eines Kaffeekränzchen und verdrehte Augen nach dem Motto: Schon wieder dieselbe alte Leier.
Wandern ist natürlich eine geniale Gelegenheit, perlende Anekdoten zum Besten zu geben. Alternativ nicht in der Wanderzeit, sondern beim Après-Wandern, auch Schlusseinkehr genannt.
In der Fielser Stuff in Larochette erzählte Roger:
„Meine Großmutter deutete 1939 die Vorzeichen der schlimmen Zeit richtig, und ahnte, dass es in Europa und damit natürlich auch in Luxemburg Krieg geben würde. Um sich auf die schlechten Zeiten vorzubereiten, beauftragte sie ihren Mann – Rogers Großvater – eine Notration anzulegen. Der Großvater bestellte bei einem Weinhändler 250 Flaschen Bordeaux. Die Großmutter zeigte sich wenig begeistert: „Weißt du eigentlich wie lange schon der erste Weltkrieg gedauert hat? Vier Jahre! Wie sollen wir denn mit 250 Flaschen hinkommen?“
Wie riecht es auf den Wanderwegen rund um Larochette? Stellenweise sehr stark nach Holz, nach frisch gefällten Douglasien. Und wie schnell so eine Robinie wächst, sieht man an den sehr ausgeprägten Jahresringen.
Aufmerksamen Blog-Lesern wird nicht entgangen sein, dass Larochette schon im vorletzten Blog Thema war. Die gleiche Wanderung? Mitnichten! Ich war so begeistert von dem Ort Fels und der felsigen Landschaft, dass ich gestern schon wieder dort war. Bei der Wanderung im Februar waren wir zu zweit, gestern schon zu fünft. Ich sage doch: Auf nach Larochette!