Beim Titel meines ersten Wanderbuchs „Du musst wandern“ hatte ich bewusst auf Ausrufezeichen verzichtet – ich wollte ja nicht befehlen, sondern heiter ermuntern, sich zu bewegen. Das ist heute anders, DU MUSST WANDERN ist zur Handlungsanweisung geworden. In Pandemie-Zeiten geht es ein wenig unter: Erste Bürgerpflicht ist WANDERN. Schulen, Kitas, Theater, Clubs, Grenzen zu schließen, alles sinnvolle Maßnahmen. Aber natürlich ist – neben dem gründlichen Händewaschen (Dreissig Sekunden!) die Bewegung an der frischen Luft zur Zeit der einzige wirksame Schutz vor dem fiesen Krönchen-Virus. Vorzeige-Virologe Kekulé hat es gestern Abend bei Anne Will (warum gilt nicht auch für politische Talk-Shows ein Versammlungsverbot?) auf den Punkt gebracht: „‚Die ganze Republik jetzt in die Bude einzusperren, dafür gibt es keine medizinische Indikation‘, sagt er. Spaziergänge im Park mit der Familie hält er sogar für vernünftig.“ So war das heute morgen bei Spiegel Online zu lesen.
Was Kekulé vergass zu erwähnen: Auch lange Spaziergänge, Wanderungen genannt, Tagestouren oder Halbtagestouren, ob mit ohne Familie, sind wichtig und können Leben retten. Warum? Erstens: Wandern stärkt das Immunsystem. Wer wandert erhöht die Chance, sich nicht anzustecken. Zweitens: An der frischen Luft haben es die Viren im Gegensatz zu geschlossenen Räumen sehr schwer, sich zu verbreiten. Drittens: Selbst wenn es einen erwischt hat, man aber zuvor viel gewandert ist, ist ein milder Krankheitsverlauf äußerst wahrscheinlich. Deutschland steht weitestgehend still. Nutzt die gewonnene Zeit. Geht WANDERN! Am besten täglich. Viel Spaß dabei und bleibt gesund!
4 Comments
Ja ja, mach ich ja. Gestern 3x auf den Alten Müllberg und 1x um den Kupferteich, vorgestern Alsterrunde, Mittwoch Stadtparkrunde vom Haus aus..
Wo sind die beiden Fotos hier aufgenommen? Sieht traumhaft aus.
Die Fotos habe ich auf dem Rothenberg-Weg bei Pirmasens in der Westpfalz gemacht. Dort ist es wirklich traumhaft. Ganz in der Nähe zur französischen Grenze, an der sharf geschossen wird.
Warum eigentlich wird bzgl. der Ausgangsbeschränkungen immer nur erwähnt, dass einzelnes oder familiäres Spazierengehen, Gassigehen oder Sporttreiben erlaubt bleibt? Das Stichwort Wandern fällt da nie! Vielleicht haben sie Angst vor geheim vereinbarten Einkehren in geheimen Jausenstationen tief im Wald. Das könnte ich verstehen, dass man da niemanden indirekt auf solche verwerflichen Ideen bringen will.
Sehr gute Frage, lieber Hintermstoaner. Warum wird wie der Teufel das Weihwasser bei den berühmten Ausgangssperrenausnahmen den Begirff „Wandern“ zu verwenden. Ich habe dazu eine Theorie, die ich im nächsten Blog ausführen werde.