Heute dritter und letzter Teil meiner Neanderlandsteig-Trilogie. Nicht ganz so dramatisch wie Winnetou III, ich gebe es zu. Mein Scheitern habe ich ja schon letzte Woche ausgiebig gefeiert. Aber nun gilt es die Leistung einer der der größten Wandersportler aller Zeiten zu feiern. Thorsten the Hoyer. Unglaublich dieser Mann. Er möchte nicht „Extremwanderer“ genannt werden. Klar, ist ja auch alles im normalen Bereich, was der Bursche abflaniert. Nennen wir ihn also: „Giga-Wanderer“
Aber selbst Giga-Wanderer müssen mal pumpen. Wie hier, sechs Kilometer vor dem Ziel in Erkrath. 232 Kilometer geschafft, da tun die Beine weh. Hinsetzen mochte sich Hoyer nicht, das wäre tödlich gewesen. Also weiter, quäl Dich Du Sau…
Hier Hoyer (rechts) auf den letzten Metern. Neben ihm (links) Marion. Marion ist nun wirklich eine Extrem-Wandererin, nach sieben 200-Kilometer-Märschen, unzähligen 100-Kilometer-Märschen, nach vielen Schwächephasen (normalerweise „wandert“ sie am liebsten auf Asphalt) hat sie sich immer auf Hoyers Fersen geheftet und auch die 238 Kilometer gemeistert. Respekt!
Und dann hat er ihn, den WM-Pokal!!! Ach so, doch nur ein Hefeweizen. Aber das war auf der Strecke immer Hoyers Hauptproblem. Kondition? Alles fit! Tun die Beine weh? Ach wo! Und was ist mit der Unterhopfung? Keine Ironie in Hoyers Blick: Mein wirklich größtes Problem…
Und dann gab es noch die „Trophy“. Die offizielle Er-hat-tatsächlich-die-verdammten-238-Kilometer-geschafft-Trophäe. Das war leider nicht eingraviert. Sondern die Umrisse des italienischen Stiefels, so der gar nicht so schlechte Witz des stellvertretenden Landrats, der die Trophäe an Thorsten Hoyer übergab. Nein, es sind natürlich die Umrisse des Neanderlands, die komplette Wegstrecke, die Hoyer gemeistert hat. Ein Wander-Weltrekord im Kreis Mettmann. Ich verneige mich …
8 Comments
Respekt Manuel, dass du so viel Ausdauer hast. Kann man wirklich nur bewundern 🙂
LG
René
Neulich beim Wrestling in Erkrath: „The Hoydenish Thor vs. The Sorbian Dome“ – knapper Punktsieg für den Herausforderer, der nun eine en-Suite-Wanderung rund um Italien gewonnen hat (naturgemäß ohne Übernachtungen). Großer Sport, das Reporterteam verneigt sich vor diesen Helden des Wandewegs!
Und mittendrin auch noch „Speedy Mary“! Also bei dieser Wrestler-Dichte am Wanderweg würde es mich nicht wundern, demnächst einmal Tim Wiese am Wetterpilz rasten zu sehen. Wehmütig, weil er ihn an einen Torpfosten erinnert. Und dann verpasst er ihm aber nach „Bear Hug“ und „Backbreaker“ den finalen „Powerslam“…
Rund um Italien – ich hoffe ohne die dazugehörigen Inseln!? Manchmal soll man bei Gewinnen ja auch mal Vorsicht walten lassen… 🙂
Beste Grüße,
Thorsten
Ohne die Inseln, aber dafür exakt der Grenze folgend. Also inkl. viele 1000km Alpenhauptkamm, unzählige 3000er, ein paar 4000er (aufs Matterhorn z.B. musst dann auch rauf, die Südwand gehört zu Italien), Gletscher, Grate, Gletschergrate, Eishänge, vereiste Überhänge… und alles natürlich wie gewohnt Free Solo!
Aaah, da schmeckt hernach das „Forst“-Bier!
Alles in allem also eine echte Genusstour!
Hallo Manuel,
es lag am Essen, bei den 200km Märschen gab es auch immer eine sehr gute Versorgung dabei. Die Versorgung war Flüssigkeittechnisch gesehen sehr gut. Aber es lag echt am Essen.
Der Neanderlandsteig nahm mir die Angst vor Naturwegen und seitdem gehe ich auch wieder sehr gerne die Naturwege.