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Das Hochgebirge

14. Juni 2019
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Georg Friedrich Wilhelm Hegel mochte das Hochgebirge nicht: „Der Anblick dieser ewig todten Massen gab mir nichts als die einförmige und in die Länge langweilige Vorstellung: es ist so“ notierte der Philosoph während einer Alpenüberquerung. Er als Flachlandbewohner „sehnt sich immer nach Erweiterung, nach Ausdehnung, und sein Blick stößt immer an Felsen an.“ Der arme Mann, keine Blicke, nur immer diese Felsen.

Jeder Wanderer weiß, dass es in der Tat große Unterschiede gibt zwischen dem alpinen und dem mittelgebirgigen Wandern gibt. Wenn es im Hochgebirge bergan geht, dann geht es meistens auch sehr sehr lange bergan. Im Mittelgebirge verlasse ich beispielsweise das Rheintal, steige – wenn es hoch kommt – 200 Höhenmeter hinauf und genieße den Ausblick. Im Hochgebirge gehe ich 1.000 Höhenmeter hinauf, steile Rampen und felsige Pfade. Und wenn ich Glück habe, bin ich dann schon auf dem Gipfel. Wenn ich Pech habe, bin ich erst an einer Alm, und dann geht es noch einmal hinauf bis zum Gipfelziel.

Dass man im Hochgebirge ist, merkt man auch daran, dass man im Frühling, April oder Mai, eine lustige Wandertour plant. Aber schnell wird klar, dass man erstens die falsche Klamotten angezogen hat, weil zweitens bei jedem Schritt die Temperatur um gefühlte zwei Grad sinkt und drittens man nicht ohne Schneeschuhe hätte loslaufen sollen, da man bei jedem Schritt einen halben Meter in den Schnee einbricht.

 

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Aber auch im Hochsommer hat das Hochgebirge für Wanderer Tücken. Denn viele alpine Pfade erfordern nicht nur Trittsicherheit, sondern auch eine starke Konzentration auf jeden Schritt. Das heißt, der Blick geht immer zum Boden, nicht in die Landschaft. Eigentlich schade, denn die Ausblicke im Hochgebirge sollen ganz schön sein, habe ich mir sagen lassen. Ganz ehrlich, so ein Bergpanorama ist natürlich phantastisch. Ich kann daher nicht das Bonmot von Marcel Reich-Ranicki verstehen, als er über alpine Blicke so urteilte: „Was heißt denn hier schöne Aussicht, da stehen doch überall Berge davor.“

 

IMG_2780

 

Wenn ich mich an einer Typologie des Hochgebirgswanderers versuchen sollte, würde ich behaupten, dass er am ehesten der Typ einsamer Wolf ist. Der Berg und ich, ein ewiger Kampf, wer ist stärker? Noch eine dreiviertel Stunde bis zum Gipfel? Der Ehrgeiz ist geweckt, das schaffe ich auch in einer halben Stunde. Ich frage mich, muss das echt sein?

 

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Nun ja, ihr habt schon gemerkt, summa summarum ist das nicht unbedingt mein Ding, dieses Wandern im Hochgebirge. Der Wanderpsychologe sagt: Wahrscheinlich bin ich in einer vorzivilisatorischen Phase stecken geblieben: Die Angst vor hohen, schroffen Bergen dominiert mich. Das Gebirge als Feind. In vergangenen Jahrhunderten haben die Postkutscher bei der Alpenüberquerung die Vorhänge des Wagens zugezogen, damit die Reisenden nicht durch den Anblick der schrecklichen Berge verstört wurden. Das sehe ich nicht so. Anschauen mag ich mir die Berge ganz gern. Allerdings sind sie meines Erachtens für das Wandern nicht unbedingt geeignet.

 

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4 Comments

  1. Hintermstoaner sagt:
    14. Juni 2019 um 9:25 Uhr

    Puh, so viele ‚Steil’vorlagen.. da weiß ich ja gar nicht, wo ich ansetzen soll.. vielleicht nur das: Prägung scheint hier die zentrale Rolle zu spielen. Als Kind habe ich mich z.B. irgenwann einmal darüber gewundert, dass es auch für das Nicht-Hochgebirge überhaupt Wanderkarten gibt. Wozu Wanderkarten, dachte ich, wenn man jeden der weitgehend ebenen Wege doch direkt vor sich sieht und man auf jede Erhebung einfach so gehen könnte? Wozu Wanderkarten, wenn keine Übersicht über alle begehbaren und nicht begehbaren Gipfel nötig/möglich ist und wenn vor allem keine gefährlichen (und also besonders reizvollen) Wegabschnitte markiert werden müssen? Wanderkarten ohne gepunktete oder Kreuzchen-Streckenabschnitte? Für wen das denn?? Als ich – viel später – zum ersten Mal im Schwarzwald war, ein ähnlich bezeichnender Eindruck: die ausgedehnten Waldberge dort haben bei mir zwar schöne Assoziationen an den Sockelbereich der Dolomiten geweckt (halt an alles unterhalb der Baumgrenze), aber wo sind die senkrechten Felswände? Verschwunden! Wie in einer um das Beste amputierten Hochgebirgslandschaft hab‘ ich mich auf einmal gefühlt.. etwas bedrückend war das schon..
    Mittlerweile seh‘ ich das natürlich alles viel gelassener und möchte keine (Wander-)Landschaften mehr gegeneinander ausspielen. Denn: man setze den Hintermstoaner auf einem beliebigen Quadratkilometer irgendwo in Europa aus und er wird sich von da aus mit Sicherheit eine lohnende Wanderung basteln, an die er sich gerne erinnern wird! (das Zentrum des BASF-Geländes muss es freilich nicht unbedingt sein, aber selbst von da aus, selbst von da aus..)

  2. Markazero sagt:
    14. Juni 2019 um 12:40 Uhr

    Genau betrachtet, ist Wandern nichts anderes als Kommunismus: „Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen!“ (Karl Marx) – ein weites Feld… einige Aspekte wurden ja in der Ausstellung in Nürnberg beleuchtet.

  3. Manuel Andrack sagt:
    16. Juni 2019 um 9:05 Uhr

    Schön die Geschichte über die „nutzlosen“ Wanderkarten des Mittelgebirges. Und ein geniales Zitat von Marx, hört sich für meinen Geschmack sehr neoliberal an.

    • Markazero sagt:
      17. Juni 2019 um 12:23 Uhr

      „Ein Land, dass sich mehr mit Karl Marx beschäftigt als mit Blockchain, ist dabei, den Anschluss zu verlieren.“ (Christian Lindner)…!

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