Die Orientierung auf Wanderwegen ist unerlässlich, man will schließlich wandern und nicht umherirren – Verlaufen ist die Höchststrafe. Die deutschen Wanderwege sind in der Regel sehr gut markiert, daher habe ich noch nie einen Wanderer getroffen, der ernsthaft mit Kompass läuft. Dieses Gerät scheint mir eher für Trekking-Touren in den einsamen Wäldern Kanadas oder in der Wüste Gobi geeignet. Auch ein GPS-Gerät wird für eine Wanderung nicht benötigt, auf jeden Fall nicht, um sich zu orientieren. Ich finde es eher kurios, wenn ich in einem Rheinsteig-Wanderführer GPS-Koordinaten sehe – bei diesem Weg befindet sich an fast jedem zweiten Baum eine Markierung, da KANN man sich gar nicht verlaufen.
Etwas anderes ist es, das GPS-Gerät oder das Smartphone als Dokumentationshilfe zu nutzen. Ich kann Wanderrouten als Track abspeichern und Wanderfreunden zur Nachahmung empfehlen. Auch Höhenmeter und tatsächlich (eben nicht gefühlt) gelaufene Kilometer kann man dokumentieren. Und, nicht unwichtig: Ohne Smartphone/GPS-Gerät kein Geocaching, bei dem man verborgene Schätze in Wald und Flur suchen und finden muss.
Ein wirklich geniales und von mir oft benutztes Gerät ist mein Kilometerroller. Die korrekte Bezeichnung: Opi-so-meter. Ich brauche das Opisometer, um vor einer Wanderung eine realistische Kilometerangabe der geplanten Wanderung auszurollen. Man sollte geschickt sein, denn jede Wegbiegung und jede Zickzack-Serpentine muss man auf der Wanderkarte mit dem Opisometer abfahren. Dann noch auf dem richtigen Maßstabs-Ring nachschauen (bitte nie 1:50.000 mit 1:25.000 verwechseln) und schon hat man das Ergebnis. Huch: 24 Kilometer für eine Wanderung mit einem fünfjährigen Kind? Okay, ich suche besser eine andere Wanderroute. Das kann man alles heutzutage auch elektronisch machen, ist aber nicht so aufregend und haptisch, wie mit dem kleinen Gerät auf der Wanderkarte herumzufahren.
Und immer dran denken: #esgehtBÄRGAUF