Heute ein Blogeintrag der Sorte Promi-Spotting. Mittags, gegen 12.00 Uhr, im Bord-Restaurant des ICE von München nach Berlin zwischen Göttingen und Hildesheim. Schräg mir gegenüber sitzt Felix Magath. Vor ihm die neueste Ausgabe des GEO (Titelstory: „Aus Fehlern lernen – der wert falscher Entscheidungen“) und die Wirtschaftswoche (Titelstory: „Hält der Immobilienboom“) Er spielt mit seinem Schlüssel, anscheinend fährt er keinen VW. Er trinkt erst Holunder-Bionade, später ein Adelholzer Sprudelwasser, keinen grünen Tee.
Was macht Felix Magath an einem Dienstag Mittag im ICE? War er auf Heimaturlaub bei seiner Familie in München? Hat er noch die Montagabend-Partie 1860 gegen St.Pauli auf der Suche nach neuen Spielern geschaut? Ha, ha, Klischee, Klischee, Magath immer auf der Suche nach neuen Spielern obwohl er schon ungefähr fünfundfünfzig im Kader hat, ha, ha. Ist aber gar kein Klischee, denn er telefoniert viel, und ruft auch einen Mister X an. Erst fragt Magath Mister X „Wie geht‘s?“. Das ist doch mal eine sehr freundliche, am zutiefst menschlichen interessierte Frage, passt gar nicht zum angeblich gefühlskalten Menschenverachter Magath. Dann die entscheidende Frage: „Schaffen Sie es, morgen nach Bologna zu fahren?“ Das ist doch mal eine Magath-Frage. Mich hat noch nie einer gefragt, ob ich „morgen“ Zeit hätte, nach Bologna zu fahren. Hätte ich im Übrigen auch nicht. Wahrscheinlich ist Mister X Spielerbeobachter und soll eine Granate in Diensten von Bologna beobachten. Der nächste Transfer von Spieler Nummer sechsundfünfzig bahnt sich da an, mittags um 12.00 im ICE-Bordrestaurant.
Nach dem Telefonat zahlt Magath und wünscht mir noch einen „Guten Appetit“. dann muss er in Braunschweig aus- und umsteigen, denn unser ICE hält leider – planmäßig versteht sich – nicht in Wolfsburg.