Ein Bärxit, also jemals einen BÄR-Schuh wieder auszuziehen, ist natürlich unvorstellbar. Aber ich hatte hier und dort gelesen, dass die Briten, traditionell von allen guten Geistern verlassen (Stichworte Linksverkehr + Frühstückssitten) tatsächlich am Tag meines 51. Geburtstags für den Bräxit gestimmt haben. Das war so unglaublich, dass ich beschloss, meinen Sommerurlaub in England zu verbringen.
Da ich mich relativ spät um eine angemessene Herberge in London bemüht hatte, bekam ich einen, nun ja, relativ dürftigen Schlafplatz zugewiesen. Man hatte mich bei einer Familie einquartiert, die hießen Bearsley oder so. Nicht sehr freundlich, vor allem der dicke Junge der Bearsleys ging mir kolossal auf die Nerven. Ich war im Gästezimmer der Familie unter der Treppe untergebracht worden, das war gar nicht so schlecht, ich habe meistens relativ hervorragend geschlafen.
Falls jemand auch dieses Gästezimmer buchen möchte, da sollte man mal B’är’nB nachschauen, in London-Tooting …
… die Adresse des Bearsleys ist Backpacker Street 221 B, das Haus ist nicht zu verfehlen. Ich habe lustigerweise bei meinen Streifzügen durch London eine ähnliche Adresse gefunden. Weil ein englischer Ordnungshüter die Tür bewacht und sich viele Menschen mit orangenen Referntenmappen vor dem Hauseingang drängelten, gehe ich davon aus, dass es sich um den Regierungssitz der britischen Minsterpräsidentin handelt.
Kreuz und quer bin ich durch die Stadt gefahren, meistens mit der Underground-Bahn. Die schüttelt einen schön durch und die Luft ist so stickig, dass ich immer froh war, wenn ich aussteigen konnte. Oft habe ich den Meisterdetektiv James in der nach ihm benannten Bond Street besucht. 007 war ein wenig melancholisch gestimmt, denn seine zukünftigen Ermittlungen und amourösen Abenteuern an den schönsten und elegantesten Lokationen wie St. Moritz, Venedig, Prag und der Cote d’Azur werden sich nach dem Brexit in Zukunft wohl deutlich schwieriger gestalten.
Das wird echt peinlich für Herrn 007, wenn er bei der Einreise in diese europäischen Länder immer nach seinem Visum kramen muss.
Jetzt mal zu etwas komplett anderem: Ganz ohne Schuhe ist übrigens Paul McCartney über den Zebrastreifen der Abbey Road gegangen. Ich habe die Gelegenheit ergriffen, dieses berühmteste Wander-Foto aller Zeiten nachzustellen. Natürlich bin ich in meinen Arnsteins über die Straße an den Abbey Road Studios gegangen. Eins steht fest: Hätten die Beatles schon BÄR-Schuhe gekannt, hätten die Jungs aus Liverpool sich niemals getrennt.