Während gerade mein Fußballfanbuch erschienen ist, arbeite ich mit Hochdruck an meinem nächsten Buch: „Mit Kindern Wandern. Touren, Tipps und Naturabenteuer in ganz Deutschland“ Und da mein Anspruch ist, wirklich in ganz Deutschland kinderwandertaugliche Touren zu präsentieren, bin ich in den letzten Monaten mit Kind und Kegel auf Tour gewesen.
Ein schöner, maritimer Weg ist der Hochuferweg auf Rügen. Man hätte die Tour auch Caspar-David-Friedrich-Romantik-Kreidefelsen-Weg nennen können. Aber Hochuferweg ist auch okay. Man weiß leider nicht genau, ob das aktuelle Hochufer im nächsten Jahr noch immer das gleiche Hochufer sein wird. Die Kreidefelsen brechen gerne auch mal in größeren Stücken ab. Deswegen hatte die ganze Familie große Angst, wenn unser Wanderhund Luna zu nahe an der Abbruchkante entlang ging. Aber: Ist alles noch mal gut gegangen.
An der mecklenburgischen Seenplatte habe ich einen lieben Wanderfreunde getroffen…
Extremwandergott Thorsten Hoyer kinderwanderte mit Tochter gemeinsam mit uns in der Nähe von Plau am See. Auf dieser Kinderwandertour hat meine sechsjährige Tochter die fotografische Dokumentation übernommen. Das Foto von Thorsten hat sie auch gemacht. Daher die Froschperspektive. Wenn ihr allerdings glaubt, dass Bild sei unscharf, ist das eine optische Täuschung – nur Thorsten Hoyer ist unscharf! Der ist auf jedem Foto unscharf, weil er für jedes Objektiv dieser Welt zu schnell wandert.
Und dann sind wir noch auf dem Erlebnis-Moorpfad in Gnarrenburg bei Bremen gewandert…
Wobei sich sehr schnell heraus stellte, dass sich das Erleben der Erlebnisse auf dem Erlebnis-Moorpfad vor allem auf den beteiligten Papa bezog. Denn das Stangenspringen, angeblich eine traditionelle Fortbewegungsart der Torfarbeiter, war nicht nur sau-anstrengend, sondern auch nicht ungefährlich. Man musste schon genau überlegen, wo man die Eisenstange anfasst, um sie sich nicht versehentlich in den Körper zu rammen. Aber das war ja nichts gegen die Fangopackung beim Moorspaziergang…
Es sah erst einmal ganz harmlos, aber dann – versank ich Schritt für Schritt immer weiter in der Moorpampe und endete als halbe Moorleiche. Und einfach abduschen war später auch nicht drin: die Torfreste hatten sich sehr intensiv mit meiner Beinbehaarung verflochten. Der Lerneffekt ist: Vor einer Moorwanderung besser – wie die Radprofis – eine komplette Beinrasur in Angriff nehmen.
4 Comments
„WANDERPAPST IN ROSA HEMD FAST IM MOOR ERSOFFEN!“ – also ich glaube, eine solche Schlagzeile hätte man über einen Hermann Buhl oder Anderl Heckmair kaum zu lesen bekommen..
Contenance, Monsieur Hintermstoam! Es handelt sich mitnichten um ein Hemd, sondern um ein T-Shirt. Um DAS T-Shirt – wie Kenner und Conaisseure direkt erkannt haben dürften – mit dem Motto des letztjährigen Literturfestivals in Stavanger. „VANDRING“. Und mit „Vandring“ hatten die oben genannte Bergfexe wahrscheinlich nicht sehr viel am Tiroler Hut…
Kinder und Literatur… Räuber Hotzenplotz beim Versuch, seine Waffen (7 Messer, 1 Gewehr) zu entsorgen und danach ein neues Leben zu beginnen, beinahe im Moor versunken. Nur dem beherzten Eingreifen von Kasper und Seppel ist es zu verdanken, dass es nicht zu einer Tragödie kam (und sein geliebtes norwegisches T-Shirt sauber blieb).
Das sieht ja wirklich sehr schön aus. Ich denke das ich da mal hin sollte.