Ehrlich gesagt: Dieses Buch wurde auch für mich zu einer Art Therapie. Nicht nur, dass ich viel über mich als Fan gelernt habe. Ich habe bei den Gesprächen mit den Fans anderer Vereine über deren sich teilweise unterscheidenden, teilweise sich ähnelnden Emotionen etwas gelernt. Durch die Gespräche mit anderen Fans habe ich vor allem eines entwickelt: Sympathie für die Anhänger anderer Vereine. Ich bin aus meinem alten „Wir sind super und die anderen sind doof“-Schema ausgebrochen. Beispiel HSV. Nachdem ich Super-Fan Lotto King Karl bei seinem Job als Stadionsprecher am Spielfeldrand begleitet habe, habe ich ein gewisses Mitgefühl für ihn und alle anderen HSV Anhänger entwickelt …
Und ich habe auch Sympathien für Herrn Dittmann. Herr Dittmann ist der Ansicht, dass Dynamo die verrücktesten Fans Deutschlands hat. Und damit meint er nicht die Krawallmacher.
Ein Auszug aus „Lebenslänglich Fußball“:
Ich will ihm nicht zu nahetreten, aber Herr Dittmann ist wirklich verrückt: „Bei mir zu Hause auf der Couch sitzen ein Bayern-Bärchen und ein Dynamo-Bärchen, und die unterhalten sich: Wann spielen wir endlich wieder entscheidend gegeneinander wie 1973?“
Mehr über Herrn Dittmann in „Lebenslänglich Fußball“, ein Buch nur für Fans. Ab sofort bestellbar
1 Comment
Eine gelassen-diplomatische Grundfreundlichkeit gegenüber den Fans anderer Vereine macht in der Tat das Leben leichter. Sonst müsste man ja zum Beispiel Klavierschüler, die im HSV- oder FC Bayern- Trikot neben einem sitzen oder gar RB Leipzig anhängen (ja, echt!), einfach rausschmeißen oder mit fiesen Etüden malträtieren. Oder man würde beim Bergwandern einem Typen mit Gladbach-Käppi direkt aus dem Weg gehen anstatt mit ihm gemeinsam den weiteren Wegverlauf suchen, finden und feststellen: ‚das war aber mal ein netter Typ‘. Frohe neue Saison schon mal allen! (naja, fast allen..)