Länge: 6,15 Kilometer
Dauer 3:30 Stunden
853 Höhenmeter
Diese Wanderung ist nur für geübte Wanderer zu empfehlen, die gute Kondition, Schuhwerk und Trittsicherheit mitbringen. Wir gehen die Hotelausfahrt hinaus und sehen schon bald rechter Hand einen Pfahl mit unzähligen Wegweisern. Wir orientieren uns bis zum Tegelberghaus am roten Punkt und wandern rechts den Asphaltweg hinauf, den auch alle Besucher von Schloss Neuschwanstein hinauf gehen. Schon bald wenden wir uns wiederum rechts und gehen einen breiten, hell geschotterten Wanderweg bergan. Wir erreichen die Bushaltestelle und gehen Richtung Marienbrücke. Achtung: wir nehmen den Gratweg, der ist wesentlich abenteuerlicher und schöner als der breite Reitweg zum Tegelberg. Vor der Marienbrücke kann es sich ein wenig stauen, da müssen wir etwas Geduld haben. Wir müssen zwar nicht über sieben, aber über diese eine Brücke gehen, anders geht es nicht. Von der Marienbrücke hat man eine schöne Aussicht auf Schloss Neuschwanstein, falls es nicht wie bei meiner Test-Wanderung im dunstigen Nebel liegt.
Hinter der Marienbrücke drehen die meisten Touristen wieder um und gehen retour, das trägt zum Stau bei.
Auf einigen Schildern wird darauf hingewiesen, dass der Weg hinauf zum Tegelberg nur im Sommer begangen werden darf, bei Schnee ist es lebensgefährlich, dort hinauf zu gehen. Wenn man allerdings ein Hans-guck-in-die-Luft ist oder stolpert, kann der Aufstieg auch im Sommer sehr gefährlich sein, es ist eben ein alpiner Weg.
Über wurzelige und steinige Pfade geht es in Serpentinen bergan, manchmal muss man auch die Hände zur Hilfe nehmen und richtig über die Felsen klettern. An einigen Stellen sind Seile als Handlauf in den Felsen verankert, an einer anderen Stelle helfen Stahl-Sprossen beim Klettern. Nach ungefähr 90 Minuten haben wir die Serpentinen geschafft, es ist nun nicht mehr ganz so steil und wir gehen bergan auf dem Grat weiter. Unser Weg geht um einen Felsen herum und wir haben auf die Südseite des Berges gewechselt. Es ist drei bis vier Grad wärmer als auf der Nordseite, das ist faszinierend, schwül-warme Luft umfängt uns, von einer Sekunde auf die andere. An einer Wegpassage geht es ein wenig bergab, da bin ich sehr froh, dass ich nicht die gesamte Strecke bergab gegangen bin, das ist nämlich ganz schön rutschig und die Kniegelenke werden sehr belastet.
Kurze Zeit später, ganz ganz großes Kino, bricht die Sonne durch. Beziehungsweise bin ich langsam auf einer Höhe, dass ich mich aus den Wolken heraus kämpfe. Es ist ein Gänsehautgefühl, sich aus den Nebelschwaden aus eigener Muskelkraft hinaus zu kämpfen und der Sonne entgegen zu gehen.
Foto: Althoff Hotels / Fotografin: Anja Schäfer
Ich höre Kuhglocken, das ist zu schön, um wahr zu sein. An der Kuhweide wandern wir noch mal steil hinauf zum Tegelberghaus, dem alten Jagdhaus des Königs auf 1.707 Meter. Bei meiner Testwanderung genieße ich perfekten Sonnenschein, wie in einer Märchenlandschaft ragen die Berggipfel und alpinen Gebirgsketten aus dem flauschigen Wolkenteppich hervor. Eine andere Welt, denn unsere Welt, die Zivilisation, ist verschwunden. Kleiner Tipp: Vor Ihrer Wanderung könnt ihr über die Webcam der Tegelbergbahn checken, wie das Wetter am Gipfel ist.
Foto: Althoff Hotels / Fotografin: Anja Schäfer
Ich trinke im Tegelberghaus ein Belohnungsbier und denke: Mensch, hier oben ist schon richtiges Hochgebirge, über 1.500 Meter fängt das an. Ab dieser Grenze gilt generell das Wander-Du. Deswegen kann ich sagen: Ich bin stolz auf Dich, wenn Du die Tegelbergbesteigung auch schaffst! Mit der Tegelbergbahn kann man schließlich entspannt talwärts fahren, der Weg zurück nach Hohenschwangau ist ausgeschildert. Nach dreißig Minuten Fußweg ist man wieder im Hotel, nach 35 Minuten im Wellnessbereich des 4 elements spa by Althoff.
Foto: Althoff Hotels / Fotografin: Anja Schäfer
3 Comments
Ah, und schon wieder weckt das herrliche.. mist, nein, am Tegelberg waren wir nicht vor drei Jahren. War doch schon zu herbstlich gewesen und dann oben bei Minusgraden und Wind unter nem „Schöller“-Sonnenschirm beim Belohnungsbier sitzen.. (wenn da überhaupt auf gewesen wäre, die Seilbahn war gerade nicht in Betrieb).. Aber immerhin an entsprechende Wander-Outfits im Bereich Marienbrücke kann ich mich hier durchaus erinnern!
Ballerinas und Abendkleid als Wander-Outfit? Respekt! Ob am Ziel dann die 10 cm-Absätze angeschraubt werden?
Warum denke ich eigentlich immer, dass Neuschwanstein am Königsee liegt, ich hab’s dort doch gar nicht gesehen?!? Wahrscheinlich wegen „König“, aber dann könnte ich genausogut auch an Duisburg-Beeck denken.
Die 3 Grazien sind sensationell, made my day.