Das war mal wieder eine Wanderung, die auch meine letzte hätte sein können. Im Hintergrund Neapel, eine Stadt, die ich ausnahmsweise nicht besucht habe, weil der 1.FC Köln dort im Europapokal spielte. (internationale Effzeh-Spiele gibt es erst wieder ab nächsten Herbst). Nein, Neapel war der Ausgangspunkt meiner Expedition hinauf zum Vesuv. Okay, ich bin natürlich wie alle anderen erst mal die Serpentinen hinauf mit dem Bus gefahren, danach – wie alle anderen – die letzten 1.600 Meter zu Fuß gegangen. Zugegebenermaßen keine alpine Spitzenleistung.
Und für alle, denen das noch zu anstrengend war, bot ein junger Mann Wanderstöcke an: „For free, kooostenlos“ rief er. Als eine ältere Frau sich einen Wanderstock schnappen wollte, hielt er die Hand auf: „Ein Euro“. Das ist gelebte neapolitanische Kostenlosigkeit.
Man muss es noch einmal betonen: Der Vesuv ist ein AKTIVER Vulkan. Es ist zwar schon eine Weile her, dass er sich über Pompeji ergossen hat, aber man weiß ja nie. Mir ist es vor Ort erst klar geworden, welchen Wumms der Vulkanausbruch von August 79 hatte. Heute ist der Vesuv 1.281 Meter hoch. Nach Schätzungen war er vor dem Ausbruch ein 3.000-Meter-Berg. Wo sind die restlichen 1.700 Meter geblieben? Nun, die sind bei dem Ausbruch fünfzig Kilometer in die Höhe geschleudert worden und dann auf Pompeji und andere Städte gefallen. Ein monströser Steinregen. Auf dem Foto oben sieht man den eigentlichen, heute zart bewaldeten Kraterrand.
Das, was heutzutage als eigentlicher Krater gilt, ist im engeren Sinne nur eine Art Nebenkrater. Damit nichts schief geht, bin ich mit dem neuesten rot-schwarzen Hemd von Fifty Five ausgestattet. Eigentlich heißen alle Hemden von Fifty Five André, seit dem Marsch auf den Vulkan ist es für mich das Modell „Vesuv“ – rot wie die Lava, schwarz wie vulkanisches Gestein.
Obwohl das vulkanische Gestein ehrlich gesagt eine hell-beige Färbung hatte. Wieder am Bus angekommen, erhielten wir (im Bild auch die Schuhe meiner Tochter) eine exklusive Fuß- äh Schuhwaschung von unserem Busfahrer. Mit dem Hochdruck-Reiniger wurden unsere Schuhe so sauber, wie sie noch nie waren.
Auf der Fahrt vom Vesuv hinunter nach Neapel sahen wir, wie vorbildlich die italienischen Sicherheitsvorkehrungen sind, falls es doch zu vulkanischen Aktivitäten kommen sollte. Für den Fall der Fälle steht die neapolitanische Feuerwehr bereit. Forza Italia!
6 Comments
Nächsten Herbst schon spielt der FC wieder international? Ich fürchte, da muss ich Dich enttäuschen.. selbst, wenn bis dahin ALLE Spiele gewonnen werden.. aber übernächsten Herbst dann!
Noch was bzgl. Herbst: nach neuesten Erkenntnissen (v.a. einem Inschriftenfund) ist der Vesuv doch erst im Oktober 79 ausgebrochen. Hättest also sogar noch zwei Monate mehr Zeit gehabt, ihn vor dem nächsten Ausbruch zu erklimmen..
Wie bitte? Doch nicht so schnell international? Qualifiziert man sich nicht nach einem 8:1 automatisch für die Euroleague? Außerdem träumte mir, wir hätten im Pokal gegen Schalke gewonnen und würden den Pott nach Köln holen. So kann man sich täuschen …
8:1 in Karnevalskostümen reicht nicht. Die UEFA-Statuten hätten hierfür ein glattes 11:1 verlangt. (§11 Abs.11). Bei Stand 7:1 war ich mir eigentlich sicher, dass Ihr das schaffen würdet.
Vielleicht greift die Modeste-Klausel und der FC macht das Unmögliche doch möglich!
Eieiei – da muss das arme Kind in Chucks den ganzen Berg rauf! 😀
Liebe Grüße!
Och, für kurze Strecken gehen Chucks schon. Weiß ich, weil ich die Frage daheim immer wieder mal höre: „Wanderschuh‘ oder reichen Chucks?“ Bei ca. 5-10km ohne nennenswerte Steigungen oder schweres Geläuf antworte ich dann „Chucks“ und hab‘ das noch nie um die Ohren gehauen bekommen. Glaub‘ ich mich zumindest zu erinnern..