Fifty Five hat schon zum vierten Mal im wunderschönen Siegerland bei Kaiserwetter eine Septemberwanderung veranstaltet. Was braucht man, um Jahr für Jahr eine derart unterhaltsame Wanderung mit unterschiedlichen Touren auf die Beine zu stellen? Erstens benötigt man zwei erfahren Wanderhasen.
Es gibt Wandervögel, aber noch besser sind Wanderhasen am Hasenbahnhof. Helmut vollbringt als erfahrener SGV-Wanderführer jedes Jahr das Kunststück, direkt vom Fifty-Five-Domizil in Netphen an der Siegaue eine attraktive Wanderroute zu entwerfen. Respekt! Nebenbei trägt Helmut als Wandermodel die Fifty-Five-Jacke „Alert“, die in einem Test von Soft-Shell-Jacken aller bekannten deutschen Marken die NUMMER EINS war: Mit einer Durchschnittsnote von 1,4.
Zweitens benötigt man für eine gelungene Fifty-Five-Wanderung einen Ulli und einen Manuel, die beiden Zwillinge, die noch nicht mal die eigene Mutter unterscheiden kann, so ähnlich sind sich die beiden.
Drittens braucht man für eine überraschende Fifty-Five-Wanderung eine skurille Begegnung im Wald mit regionaler Färbung. Wir sahen im Wald ungefähr zehn Männer, die Reisig sammelten und zu Bündeln schnürten. Das waren die Martinsfeuer-Jungs, die schon im September das Holz sammeln, um am 11. November ein ordentliches (zwanzig Meter hohes) Martinsfeuer anzufackeln. Da braucht man im Anhänger natürlich jede Menge Löschmaterial.
Viertens sollte man bei einem Fifty-Five-Wandertag immer daran denken, ausreichend im Lagerverkauf zu shoppen. Und dann machte ich eine Entdeckung, die auch diese Fifty-Five-Wanderung zu einer ganz besonderen machte.
Auf einer Premiumbiermarke, deren Name hier nicht verraten wird, ist tatsächlich im Logo ein Wanderweg versteckt, der zu einem Turm führt. Das ist natürlich der Kindelsbergturm oberhalb von Krombach, und auf dem Kindelsbergpfad bin ich selbstredend auch schon gewandert.
Und dieser Turm sollte (fünfte Bedingung für eine gelungene Fifty-Five-Wandertour) immer zu sehen sein, wenn man oberhalb von Netphen wandert.
Zum Schluß unserer Tour kamen wir noch am Norbert-Dickel-Stadion (das den gleichen Großsponsor wie der FC hat) von Netphen vorbei. Der ehemalige BVB-Stürmer und jetzige Kult-Stadionsprecher hat seine ersten Erfolgen in genau diesem Stadion gefeiert. Das freut alle Wanderhasen und Wanderhäsinnen.
4 Comments
Der Wanderweg zum Kindelsberg führt wahrscheinlich kerzengerade auf den Turm zu. So aber ist der Verlauf sehr realistisch, wenn man zu viel Krombacher getrunken hat.
Die Reisig-Sammler haben offenbar nicht-Premium-Marken bevorzugt. Und Schlingern macht ja dann nix, im Gegenteil, beim Sammeln ist das Sammeln das Ziel, nicht der direkte Weg!
Der Weg hinauf ist tatsächlich nicht so verschlungen, eindeutig ist der auf dem Logo vorgezeichnete Verlauf der Wegevorschlag für überhopfte Wanderer.
–off topic–
Wie ich erfahre, kann man ab Dezember im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg in einer sicher lohnenswerten Ausstellung zur Geschichte des Wanderns u.a. „die Wanderkarte von Manuel Andrack“ besichtigen. „Die“ Wanderkarte? Das wirft Fragen auf: besitzt Andrack nur 1 Wanderkarte??? Oder wurde ihm mal feierlich eine wanderpapstgemäß solitäre Spezialanfertigung überreicht, eine Wanderkarte, auf der im 1:25000er-Maßstab schlicht ALLES drauf ist? Oder ist es lediglich seine allererste? Oder die allerbeste? Die schönste? Die mit den meisten gewanderten Wanderungen drauf? Naja. Wahrscheinlich stellen Helmut Kohls Wanderschuhe eh alles andere in den Schatten bei dieser Ausstellung.