Prinzipiell bin ich der Ansicht, dass der Faktor Fan in der Fußballberichterstattung sträflich vernachlässigt wird. Kreative Gesänge, Unterstützung oder auch Liebesentzug der Fans werden so gut wie nicht thematisiert. Ausnahme: Randale. Das ergibt ein verzerrtes Bild des Fans. Im kicker zum Beispiel wird wirklich alles bewertet und gezählt. Wie viele Chancen, wie viele Ecken, es gibt eine Benotung der Spieler, des Schiedsrichters, der Gesamtspieldramaturgie. Überspielte Gegner, Ballbesitz, Teamlaufleistung, Durchschnittsalter der Spieler. Alles, aber eine Fan-Support-Bewertung fehlt.
Richtigen Fan-Support gibt es mittlerweile auch im Deutschen Bundestag. Ungefähr ein Drittel der Abgeordneten ist in diversen Fan-Clubs organisiert. Michael Brand (der mit dem rot-weißen Cowboyhut, NEIN, er ist kein Fan von Donald Trump!) hat (als Abgeordneter für den Wahlkreis Fulda!!!) die Koalition Rut-Wiess gegründet, der Fanclub der FC-Fans unter den Bundestagsabgeordneten.
Stepi (in der Ecke links) hat sich übrigens bis zuletzt gegen die Ehrenmitgliedschaft gewehrt – erfolglos!
Ein Auszug aus „Lebenslänglich Fußball“:
„Ja, ich verliere Wählerstimmen wegen des FC. Na und? Kein Fan denkt an Wählerstimmen, man macht doch in diesem Fall keine Rechnung auf. Wenn man Fan ist, kalkuliert man nicht. Und erst recht zieht man nicht zwei unterschiedliche Schals an. Punkt.“
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8 Comments
Stepi, Fulda, unterhalb des Fotos vom zweiten Ehrenmitglied ein Logo, das aussieht wie das von der Eintracht… Mir kommt ein schrecklicher Verdacht: Ist Andrack heimlich Eintracht-Fan und das Gerede vom FC nur Camouflage, bewusst gestreute Fake News? Oder trägt er zwei unterschiedliche Schals?
Bekennender Fan sein muss der Karriere in der Tat nicht schaden. Als Clubberer etwa kann man sogar – außer Markus Söder – bayerischer Ministerpräsident werden (Günther Beckstein), Bundespräsident (Richard von Weizsäcker) oder darf das Aktuelle Sportstudio moderieren (Kathrin Müller-Hohenstein).
Ein Clubfan hat es sogar in die echte Muppet-Show geschafft, nicht in den müden Abklatsch Land- oder Bundestag: Elke Sommer!
Seid ihr auf Söder als Club-Fan stolz? Nun ja. Und zu was hat der es noch mal gebracht?
Aber dass der gute alte Richie Clubberer war, erstaunt mich wirklich. Bist Du Dir da sicher? Der machte doch immer so einen seriösen Eindruck!
Mit Söder im Aufsichtsrat (seit kurz nach dem Pokalsieg..) sind wir direkt ab-, aber auch gleich wieder aufgestiegen und waren 2011 (kurz bevor er ging) sogar Sechster in der 1. Liga. Sagen wir mal: bassd scho (‚Stolz‘ is hier ne andere Kategorie).
Von Weizsäcker hat mich auch überrascht, aber irgendwo her scheint das Gerücht zu kommen und es hält sich. Vielleicht ist er ja nur beim sommerlichen Politikergespräch 1968 vom Journalisten zur Auflockerung gefragt worden, welcher Verein des Fußballsports ihm zuletzt aufgrund seiner gezeigten Fertigkeiten am genehmsten erinnerlich war..
Herr Hintermstoaner, nehmen wir derlei Anwürfe ernst von wem, der Heidi Klum und Köln-Bling-Bling zu seinen Fan-Kollegen zählen muss? Ich denke nein, da ist ein Söder einfach audendischer! Zu Richie: unvergessen die Talkshow mit Wolfgang Neuss, die er sehr souverän… seine Liebe zur Kunst impfte ihm übrigens sein Onkel Fritz von Graevenitz ein, welcher das mit Sicherheit hochinteressante Buch „Kunst und Soldatentum“ schrob, was ihm die Ostfront ersparte, als Rektor der Kunstakademie Stuttgart war er halt unverzichtbar, um nicht zu sagen „gottbegnadet“. Naja, so dolle ist seine „schöne Lau“ in Blaubeuren nun auch wieder nicht…
‚Stolz auf Söder‘ fällt dennoch schwerer als ’stolz auf die Tatsache, dass der Club derzeit im Zentrum eines Kreises von 30km Radius trainiert und Testspiele bestreitet, in dem Hinterzero seit 1982 schon viele Hundert Wandertage verbracht haben‘!
AlsoetzamalganzsachlichderGlubbisimmernochRekoddmasderhinderdiBayernwennimerdiFinanzlagebeimdenneranschaubludedmeralsFinanzminisderzwardesHerzabberderVereinisgudaufgschdelldundwirdaawidderaufschdaingdabinnimerganzsicher. Puh, wenn man einmal mit dem Södern anfängt…