Bei der schon fast unüberschaubaren Anzahl von Premiumwegen komme ich gar hinterher, alle neuen Premiumwege zu erwandern. Selbst neue und alte Premiumwege in meinem Wohnumfeld habe ich noch nicht komplett erkundet. Ich wohne ja seit einigen Jahren im Saarland (das sind die, die erst seit 1957 dabei sind, nicht die, die erst seit 1990 dabei sind) und da gibt es bei mir umme Ecke die Traumschleifen. Leider oder Gott sei Dank sind es aber genau 111 Traumschleifen und ich habe erst ungefähr 48,2 Prozent unter die Füsse genommen. Ich bin natürlich bemüht, meinen Traumschleifenquotienten zu erhöhen, dafür muss/sollte ich immer neue Wege gehen. Wenn ich allerdings mit einer größeren Gruppe gehe, wie zuletzt Anfang Juli, schlage ich wiederum gerne Wege vor, die ich schon kenne und schätze.
Also bin ich den Cloef-Pfad gewandert, den ich schon vor zwei Jahren gegangen bin. Gut, da erwartet man eben die gleiche solide Wegführung. Aber nichts da. Die ersten ungefähr zwei/zweieinhalb Kilometer des Cloef-Pfads waren vollkommen NEU, spektakulär an Felsen vorbei und über Felsen drüber, schmale Pfade ohne Ende und als Highlight eine Passage durch einen mediterran anmutenden Hof in Orscholz. Très magnifique! Nicht genug der Neuerungen, der Cloefpfad schien runderneuert, gepimpte Version, Wanderweg 4.0 sozusagen.
Denn dass der Baumwipfelpfad mit dem Aussichts-Wendel-Wandel-Turm soooo schnell fertig würde, hätte ich nicht gedacht. Von unten an der Saar stehend sieht er etwas gewöhnungsbedürftig aus, wie eine hölzerne Riesenwarze über der Cloef. Wenn man oben am Saarschleifen-Aussichtspunkt steht, geht es eigentlich. das Ding ist schon monströs, aber von vielen Bäumen umsäumt/versteckt. Eins bleibt auf jeden Fall unberührt, beim Blick vom saarländischen Balkon…
… die Aussicht auf der Dom, äh, auf die Saarschleife. Wenn man sich dann an den Baumwipfelpfadturm gewöhnt hat und weiter Richtung Atrium wandert, sieht man die gigantischen Dimensionen dieses Projekts. Für schlappe 21,50 Euro (das sind annähernd 40 Pfund, liebe Engländer) kann man mit der Kleinfamilie den Baumwipfelpfad entlang gehen. Mal gucken, ob ich das investiere. Ich habe – statt Baumwipfelpfad – lieber am Ende des Wegs für den höchst gelungenen Cloefpfad fünf Euro gespendet und bin dafür mit einem halb-esoterischen Spruch belohnt worden.
3 Comments
Wie spricht man das aus? Kläuf? Klöff? Klöf? Klof? Klä-uff? Kluf? Släuf? Sluf? Slüf? Slüff? Oder der Pfad hat gälische Wurzeln und man spricht das dann „Mjaig“ aus oder so?
Als saarländischer Ureinwohner spricht man „Cloef“ wie „Klöff“ aus – und die Traumschleife ist eine der schönsten überhaupt!
Danke für die Nachhilfe im saarländischen Idiom (die brauche ich immer noch sehr). Ich hätte als Rheinländer nicht Klöff gesagt (hört sich so nach Hundebellen an), sondern Klööf.