Die Winterzeit ist für mich immer eine schöne Gelegenheit, saarländische Premiumwege abzuwandern, die ich noch nicht kenne. Für alle, die es noch nicht wussten: Es gibt im Saarland fast so viele Premiumwege wie Einwohner. Apropos schlechte Saarland-Witze: Irgendwer sollte dem Bremer Polizisten-Sohn Böhmermann (der ein wirklich tolles Haus in Köln-Neu-Ehrenfeld gekauft hat) mal sagen, dass das Genre des Saarland-Witzes so sexy ist wie die Frisur von Donald Trump.
Es erschließt sich auf den ersten Schritt übrigens nicht so recht, warum eine Kochmütze als Logo für den Offizierspfad gewählt wurde. Ist eine Kochmütze eine typische Kopfbedeckung von Offizieren? Außerdem ist es sowieso etwas merkwürdig, einen Wanderweg nach einem Offizier zu nennen. Die feinen Herren Offiziere sind doch nicht gewandert, sondern waren die berühmten Herrenreiter.
Es müsste also eher Offizier-der-sein-Pferd-verloren-hat-Pfad heißen. Ist aber für die Vermarktung etwas zu lang. Sehr schön ist es, im Winter auf dem Offizierspfad zu wandern, wenn der Schnee unter den Offiziersstiefeln knirscht und der fast bodenlange Offiziersmantel den Wams wärmt.
Am Wegrand steht als Überbleibsel aus dem saarländischen Winterkrieg 70/74 eine 300 Jahre alte Napoleoneiche. 300 Jahre alt, da war der kleine Korse doch noch gar nicht geboren! Neben der Eiche gut zu erkennen: Ein Veteran aus dem russischen Winterkrieg 54/90.
Ein Highlight der Wanderung ist das Hofgut Imsbach:
Napoleon selber hat es seinem Offizier (daher der Offiziersbezug!) Charles Louis Narcisse Lapointe geschenkt Chapeau!
Man kann auf dem Hofgut auch übernachten, das scheint sehr sehr komfortabel zu sein…
Aber die Öffnungszeiten der Gastronomie sind, weil abendlastig, nicht sehr wanderfreundlich. Ganz anders dagegen das zweite Highlight der Wanderung, die Johann Adams Mühle
Dort kann man einkehren, wann man will. Morgens um 10.00 zum Frühstück, um 13.00 um den Scharfen Heinz zu genießen, Nachmittags zum Kaffee/Kuchen oder Abends zum Bier. Kein Ruhetag, keine Betriebsferien. Herrlich.