„Wenn wir wirklich verlernt haben, mit Schnee umzugehen, sollten wir aufhören, gegen die Erderwärmung zu protestieren.“ So stand es letzten Donnerstag in der ZEIT. Ja, der Fachmann staunt und der Laie wundert sich – es ist zur Zeit richtig kalt in Deutschland. Und es hat geschneit. Wow! Und der Schnee beeinflusst natürlich auch unsere Wanderungen.
Optisch ist es ein Traum. Ich weiß nicht, was ein Psychologe dazu sagen würde, aber Schnee-Landschaften, weiß bestäubte Zweige, da werden irgendwelche Kindheitserinnerungen geweckt. Oder eine imaginäre Märchenwelt wird Realität. Im Prinzip passt ein verschneiter Wanderweg zum Karneval – die Natur hat sich verkleidet.
Ich gebe es zu, so doll hat es im Saarland in den letzten Tagen gar nicht geschneit, da hatten wir Anfang Januar deutlich mehr Schnee zu bieten. Ich liebe es aber, über meine Standard-Wege-mit-Hund in meiner Umgebung zu gehen, weil der Boden knochenhart gefroren ist. Vor einer guten Woche nach Dauerregen noch extremer Matsch (Batsch, sagt man im Saarland), jetzt knirscht und knackt es unter den Fußsohlen. Ein noch geileres Wandergeräusch als das Blätterrascheln im Herbst.
Es ist eine alte Legende, die Eskimos hätten so schrecklich viele Worte für Schnee. Haben sie natürlich nicht, es gibt genauso viele Schnee-Begriffe wie in anderen Sprachen. Im Deutschen kennen wir zum Beispiel Harschschnee, Pulverschnee, Pappschnee oder Nassschnee. Letzterer ist absolut nicht wanderfreundlich. Bei der Schnee-Recherche habe ich ein neues Wort gelernt: Schneegriesel, das sind ganz kleine Schneeflocken, die bei niedriger Temperatur fallen. So was hatten wir Anfang der Woche im Saarland. Dann gibt es noch Firnschnee (auf grönländisch heißt der aput aajuitsoq) und Tiefschnee (grönländisch: maagalornartoq)
Im Tiefschnee sollte man nur mit Schneeschuhen wandern. Vor zwei Jahren war ich der Ansicht, es sei eine gute Idee, mit normalem Wanderoutfit einen Premiumweg im Salzburger Land zu wandern. Im deutschen Mittelgebirge kann man ja eigentlich alle Premiumwege auch im Winter begehen. In Österreich nicht. Wenn man bei jedem Schritt einen halben Meter einsinkt, hat das mit Wandern nichts zu tun.
Und schon die nächsten Tage ist alles vorbei. Winter Ade, scheiden tut weh …
5 Comments
Schön, die Winterbilder! Hatte vergessen, dass es rund um Köllerbach auch Wald gibt. Ich habe den Ort kennengelernt, als ich sechzehn Jahre alt und grottenschlecht in Mathematik war. Mein Nachhilfelehrer war Mathestudent und wohnte in Köllerbach. Ich war so verknallt in ihn! Mit Begeisterung bin ich die weite Strecke von Saarbrücken aus mit dem Bus gefahren. Spaziergänge um den Ort gab es auch, leider nur mit seiner Schwester. Irgendwann hörte das Ganze sang- und klanglos auf. Die fünf in Mathe hätte ich noch im Abitur.
P.S.: Bin sehr froh, dass ich nie grönländisch lernen musste.
Das ist kein Grönländisch hier, sondern nur eine Ansammlung von Scrabble-Buchstaben, die richtig sortiert eine Menge Punkte bringen: QUART, QUINT, SOJA, ATOMAR, GALA, OPA. (beim FC gibt es einen Spielernamen, den ich auf ähnliche Weise im Verdacht habe)
Ein „I“ war in den Tiefschnee gefallen: es heißt „maagaliornartoq“. Was mache ich jetzt bloß damit.. ah: statt „ATOMAR“ und „OPA“ einfach „AROMA“ und „OPIAT“.
Passen so irregulär viele Steine überhaupt auf eine Bank? Ich glaub, da musst anbauen…
@Hintermstoaner: Meinst du wirklich? Bin mir nicht ganz sicher. Habe gegoogelt und gefunden: Reguliert ( der Eintrag) von OQAASILERIFFIK (assoziiert: Oberquassler).
Sowas schönes. Noch besser als die Ikea Möbel.