Ich schrub es schon in meinem ersten Wanderbuch: Die Planung einer Wanderung macht den meisten Wanderern fast genauso viel Freude wie die Tour an sich. Nun nahen ja die Sommerferien (gefühlt hat man eigentlich schon lange genug Ferien gehabt, seit dem 13. März um genau zu sein), aber die langen, warmen Tage wollen ausgefüllt werden. Und da stellt sich zunächst mal die Gretchenfrage: Ins Mittelgebirge oder ins Hochgebirge? Es ist hilfreich eine Landkarte zur Hand zu haben, die etwas Orientierung bietet.
Ich denke, ich werde mir eine Pension in Kirchdorf nehmen. Von dort kann man Wanderungen sowohl ins Hoch- als auch ins Mittelgebirge (zum Aussichtsturm) planen. Und zum Hauptfluß und zur Talsperre ist es auch nur ein Katzensprung
Wenn ihr noch eine Wanderempfehlung für den Sommer braucht, kann ich Euch den Pfälzer Weinsteig in der Nähe von Bad Bergzabern ans Herz legen.
Aber sehet, sprach der Investor, dort entstehet am Liebfrauenberg eine Wandergaststätte. Doch höret, ihr Bürger-Scharen, die ihr den Wut-Investor angeschissen habet, dass eher ein Erdaushub durch einen Kaffeelöffel ins Himmelreich komme, als ein Teelöffel. Erbebet, ihr Ungläubigen, die ihr nur Klatschen und Singen in der Schule hattet. Denn frohlocket, liebe Wanderer, freuet Euch auf die bald genial ausgebaute Einkehrmöglichkeit am Pfälzer Weinsteig. Habemus Hefeweizen.
Die große Frage in Corona-Zeiten bleibt: Wie halten es die Behörden mit dem Gruppenwandern? Wann darf ich wieder mit dem Schwäbischen Albverein wandern? Ist denn Wandern etwa kein Sport?
Die Antwort(en) gibt die sächsische Corona-Wander-Behörde, die mir von einem Wanderkumpel zugespielt wurde: „Ihr Anfrage zielt auf die Bewertung, ob die Ausübung des Wandersports als organisierte Gruppenwanderung nach der aktuellen SächsCoronaSchVO zulässig ist. Nach § 4 Absatz 1 sind weiterhin grundsätzlich alle Ansammlungen von Menschen zu vermeiden. Ausnahmen von diesem Grundsatz sind ausdrücklich in Absatz 2 benannt. Insbesondere sind dort Ansammlungen von Menschen gestattet, wo die Öffnung und der Besuch nach § 6 Absatz 2 zulässig ist. So ist die Öffnung von Sportstätten ohne Publikum nach § 6 Absatz 2 Nr. 16 zulässig. Sportstätten iSd SächsCoronaSchVO sind von dem öffentlichen Raum abgegrenzte Bereiche, die der Ausübung von Sportarten dienen. Unter diesen Begriff fallen sowohl Innen- als auch Außensportstätten. Der Wanderweg ist jedoch ein markierter Weg, der nicht zum Zwecke der Ausübung von Sportarten vom öffentlichen Raum abgegrenzt ist, sondern vielmehr trotz Benutzung zum Wandersport auch jederzeit von weiteren Personen zum Zwecke des Spazierens, Reitens o.ä. benutzt werden kann. Die Benutzung von öffentlichen Wanderwegen fällt somit nicht unter die Ausnahme für die Öffnung und Benutzung von Sportstätten.“
7 Comments
Habemus Hefeweizen!!!
Heißt das nun, dass laut der SächsCoronaSchVO Reiten und Spazierengehen legitim ist, Wandern in Gruppen jedoch nicht?
Reiten wahrscheinlich nur, wenn Pferd und Reiter im selben Haushalt leben.
Bitte bitte verrate mir, wo diese Landkarte hängt bzw. was sie abbildet bzw. ob sie rein fiktiv ist. Ich fang‘ schon an, das zu recherchieren..
Die Karte ist geil, oder? Die hängt bei mir im Arbeitszimmer und ist aus einem Bestand aus alten, nicht mehr gebrauchten Schulkarten, Es ist eine rein fiktive Karte, die Schülern (vermutlich 5. Schuljahr) unterschiedliche Landschaftsformen näherbringen sollen.
Klasse. Danke! Hatte bereits die vielen Talsperren im Bergischen Land überflogen, aber keine wollte so recht passen..
Gibt es einen Roman, der komplett in Behörden-Sprache geschrieben ist? Wäre der lustig? Spontan fällt mir nur der Steuer-Eintreiber bei Asterix ein (Kupferkessel). Dank Goscinny natürlich außerordentlich lustig!
Wie schön! In meiner Schule gab es auch Singen und Klatschen, daneben aber auch Heimatkunde,durfte allerdings nicht mehr so genannt werden, das Buch dazu in der Lehrerbibliothek hieß “ Land am Strom“. Solche Karten wie Ihre, Herr Andrack, haben meine Schüler mit Hingabe gezeichnet und zwar in der Unterrichtseinheit“ Symbole auf der Landkarte“. Gefallen hat mir die “ Verkehrsstraße“, ist sie eigentlich aus dem deutschen Wortschatz verschwunden ? “ Laubwald“ ( rund), “ Nadelwald“ (spitz) und “ Mischwald“ (beides zusammen) kapierte jeder. Vor allem die Mädchen zeichneten herrliche Heftseiten. Eine sehr fortschrittliche Hausaufgabe hieß: Interviewe ein älteres Familienmitglied, was ihm zu unserer Heimat einfällt. Der Opa eines Schülers schrieb auf:
“ Wer an der Noh ( Nahe) war,
Unn weeß, dass er do war,
War net an der Noh.
Wer an der Noh war,
Unn weeß net, dass er do war –
Der war an der Noh! „