Der Wald verändert sich, nicht nur in NRW. Jeden Freitag gibt es einen neuen You-Tube-Clip auf der Facebook-Seite von Wald und Holz NRW und dem Youtube-Kanal von Wald und Holz NRW. Ich erkunde als Waldbotschafter, was los ist in unseren Wäldern. Eine Menge Holz liegt nicht nur vor der Hütte, sondern im Wald herum, daran werden wir Wanderer uns gewöhnen müssen.
Wieder was gelernt: Die aufeinander geschichteten Baumstämme heißen nicht Holzstapel oder Holzhaufen, sondern Holzpolter. Das Holzpolter. Und nach diesem trockenen Sommer gibt es, Holterdipolter!, eine riesige Menge Holz am Wegrand, so gewaltig, dass es nicht genug Holzlaster gibt, es in die Sägewerke zu fahren. Warum das so ist, erklären mir in einigen You-Tube-Clips die Förster von Wald und Holz NRW. In Kurzform: Durch den trockenen Sommer konnten sich der Borkenkäfer derart vermehren, dass er zwei Millionen Fichtenbäume kaputt gemacht hat. Die müssen jetzt schnell gefällt werden und raus aus dem Wald, sonst droht akute Ansteckungsgefahr.
Wegen der Trockenheit hatte die Fichte keine Möglichkeit sich selbst (mit Harz) gegen die kleinen Monster zu wehren. Gifteinsatz ist nicht zielführend. Also muss im Endeffekt die ganz große Waffe gegen den kleinen Quälgeist Borkenkäfer eingesetzt werden: Der Harvester, der im Minutentakt die Fichten aus dem Wald holt. Ein brachiales Schauspiel.
Die Förster staunten, dass ich noch nie einen Harvester in Aktion gesehen hätten. Diese Witzbolde: wenn das Ding in Aktion ist, ist doch der Waldweg gesperrt – und ich würde natürlich nieeeee-mals einen gesperrten Waldweg betreten.
Aber daran werden wir uns in unseren Wander-Wäldern gewöhnen müssen: Öfter einmal gesperrte Wanderwege, damit die Forstbetriebe der dramatischen Lage Herr werden. Bitte habt Verständnis! Und man muss sich an den Anblick neuer Kahlflächen gewöhnen müssen …
Und manchmal sieht das ja auch richtig schön aus. Denn auch das muss man sagen: Die Borkenkäferplage dieses Jahres beschleunigt den Waldumbau – mehr klimaresistente und schädlingsresistente Baumarten, weg von der Fichte, mehr Mischwald. Und Abwechslung im Wald ist ja auch schön für alle Wanderer.
2 Comments
Interessant! Auch in OÖ wird nächstes Jahr also mal wieder mit Wegsperrungen „aufgrund von Schlägerungsarbeiten wegen Käferkalamität“ zu rechnen. Eine Bitte an die Waldarbeiter: bitte am Schluss wirklich ALLE Flatterbänder wieder entfernen. Hab den Verdacht, in der Hinsicht zu oft inzwischen unnötig gewordene Umwege bzw. weniger schöne Wegalternativen gegangen zu sein.
Dass sich der Wald nach Dürren, Stürmen und Borkenkäfer-Armeen stark verändert, habe ich gestern eindrucksvoll bei meiner ersten Brocken-Besteigung (ab Bhf Bad Harzburg) erfahren. Erst war ich sehr erschrocken über die vielen qkm kahles Waldgerippe (kein baumschützendes Harz im Harz..), dann aber wurde mir dank etwas Recherche bewusst, dass diese Massen an Totholz dem Neuwald, welcher bereits frei am Nachwachsen ist (möge er dem Klimawandel trotzen!), durchaus sehr nützlich ist. Also spätestens in paar Jahrzehnten wirds da wohl wieder besser ausschauen und die Wanderung war auch so sehr schön abwechslungsreich 🙂