Es gibt klare Anzeichen für die Diagnose Fan: Wenn dein Puls kurz vor dem Anpfiff hoch geht, wenn du panisch zum Smartphone greifst, um den Live-Ticker zu aktualisieren, wenn du dich zwei Tage vergraben möchtest, weil dein Verein verloren hat, wenn du dich bei jeder Chance deiner Mannschaft verkrampfst (weil das Ding reingehen MUSS), und wenn du bei einer Chance der anderen Mannschaft auch verkrampfst (vor Angst, dass er reingehen KÖNNTE), dann, ja, dann bist du Fan. Und dann ist dieses Buch für dich.
Ich habe Fans von Bayern München und dem FC Homburg getroffen. Und ich habe mich mit einem Ehepaar unterhalten. Sie ist Fan von Eintracht Frankfurt, er ist Fan des Karlsruher SC (Herzliches Beileid Matthias, nachträglich). Und das sorgt für Spannungen. Ein Fall für den Fan-Paar-Therapeuthen.
Ein Auszug aus „Lebenslänglich Fußball“:
Wo bin ich da nur hineingeraten?
Matthias sagt ganz trocken: „Es ist eigentlich peinlich, mit dir im Stadion zu sitzen. Deinem Vater ist es peinlich, mir ist es peinlich, jedem ist es peinlich.“
Tina verliert die Beherrschung und entgegnet mit sich überschlagender Stimme: „Das stimmt überhaupt nicht!“
Mehr über Tina und Matthias in „Lebenslänglich Fußball“, ein Buch nur für Fans. Ab sofort bestellbar
2 Comments
Ganz deutlich merkt man das Fansein auch an der Zeitwahrnehmung gegen Ende des Spiels.
Liegt man 0:1 hinten: „eins-zwo-drei-vier-nurnochzweiminuten-ein-zwo-drei-nurnocheineminute-letzterangriff-HOBB EDDS!!“
Liegt man hingegen 1:0 vorne: „aaaaaaaeeeeeeeiiiinnnnnsss —– zwwwwwaaaaaeeeeeiiiiiii —— und scho widder kummers in unsern Strafraum nei.. PFAIFHALDAB!!!“
Die Minuten nach Kristiansens Traumtor im Pokalfinale 07 waren so ziemlich die längsten, die ich je erlebt habe. Bin offenbar Fan.