Im langen Spätwinter des Jahres 2016 bin ich eine Traumschleife im Nord-Saarland gewandert, die ich bisher nicht kannte. Der Name: Wege des Wassers. Start ist im ehemaligen Eisenbahnknotenpunkt Büschfeld. Dort trafen die Verkehrsachsen Losheim – Büschfeld und Nonnweiler – Lebach aufeinander. Lange ist es her, heute kann man auf den alten Eisenbahntrassen sehr schön wandern.
Ich liebe das Wandern auf ehemaligen Eisenbahntrassen, fragt mich nicht warum. Beim Eisenbahntrassenwandern kommen zwei Leidenschaften bei mir zusammen: Der Trainspotter, der wahrscheinlich immer noch hofft, dass ein Zug um die Ecke kommt, und der Wanderer, der manchmnal ebene und bequeme Strecken schätzt. Es gibt eine sensationelle Seite über das Bahntrassenradeln im Netz, warum gibt es noch keine Seite über das Bahntrassenwandern? Hintermstoaner, übernehmen Sie! Ich gehe also auf der Eisenbahntrasse, und denke, dass der Weg ja auch gut Wege der Eisenbahnen heißen könnte, da komme ich am Buchstabenfelsen vorbei.
Allerdings müssen das Legasniker gewesen sein, regelrechte Anal-Fabäten, die diesen Felsen Buchstabenfelsen genennt haben, es sind nemlich gar keine Buchstaben zu erkenen. Sehr schön war, dass ich an einer steilen Passage der Traumschleife einem waschechten Traumschleifen-Wegewart begegnet bin. Der war ausgestattet mit Säge, Schaufel, Schneidegerät, Hammer, Markierungs-Täfelchen und bereitete den Weg für die kommende Wandersaison vor…
Schon eine feine Sache so eine freigeputze Treppe, der Mann könnte bei mir zu Hause auch mal für Ordnung und Sauberkeit sorgen! Okay, jede Menge Wasser in vielen Bächen war auf dem Weg des Wassers natürlich auch zu sehen. Ganz klarer Höhepunkt der Traumschleife war das Sollbachtal. Dort wurde der Weg des Wassers zum Weg der Grenzen, denn nicht nur drei saarländische Gemeinden treffen in diesem Tal aufeinander …
… nein, dieses Tal markierte dereinst auch die Grenze zwischen dem Deutschen Reich und dem Saarland. Die geschichtlichen Hardfacts sind in dem Tal von Info-Tafeln aufgearbeitet, die in Anschaulichkeit und Informationswert absolute Extraklasse sind. So geht Info-Tafel!
2 Comments
Wege auf stillgelegten Bahntrassen sammeln.. – das ist ja mal wieder ein herrlich abseitiges Thema! Fühle mich wie bei den Wetterpilzen schlagartig dazu verpflichtet, Neuentdeckungen unverzüglich zu melden. Etwa den Pferdeeisenbahnwanderweg-Abschnitt Linz-Gmunden, der von Dr. Achim Bartoschek noch nicht in sein eindrucksvolles Bahntrassenradelverzeichnis aufgenommen worden ist.
Eine Konkurrenzseite zu eröffnen, die sich auf nicht-asphaltierte Trassenwanderwege von hoher Pfadigkeit spezialisiert, wäre aber glaube ich nicht so geschickt. Das wäre bestimmt nur der Auslöser für weitere Seiten wie „Railwaymountainbiking Xtreme“ oder „die schönsten Reitwege auf ehemaligen Pferdeeisenbahntrassen“. Sprich: hohes Konfliktpotential allenthalben. Und hernach wird dann doch wieder ein Gleis hin- und ein Bimmelbähnchen draufgesetzt. Was ja in vielen der Fälle dann doch am wünschenswertesten wäre.
Bin diesen tollen Weg auch schon gewandert und absolut begeistert.
Liebe Grüße!