Ich dachte immer, der Paderborner Höhepunkt wäre es, den Paderborner Dom zu besuchen. Oder in der Pader zu baden. Oder nicht in die dritte Liga abzusteigen. Aber erstaunlicherweise findet sich ein wahrer Höhepunkt auf dem Paderborner Höhenweg südlich von Neuenbeken …
Das war ein im wahrsten Sinne des Wortes erhebendes Gefühl, auf diesem Mount Everest Paderborns zu stehen. Ohne Seilschaft und Sauerstoffgerät, Reinhold Messner wäre stolz auf mich, wenn er mich sehen könnte. Am höchsten Punkt auf 347 Meter war alles vorhanden, was zu einem g’scheiten Gipfel gehört: Ein Gipfelkreuz und sogar ein richtiges Gipfelbuch im schützenden Metallkasten…
Natürlich habe ich direkt mit klammen Fingern ein Grußwort in’s Gipfelbuch hineingeschrieben, eine Art Entschuldigung, denn ich habe vor etlichen Monden in einem Anfall von geistiger Umnachtung etwas leicht Kritisches über die Qualitäten des Paderborner Wanderlands verlauten lassen…
Ein Seite vorher im Gipfelbuch, erstaunlicherweise sogar am gleichen Tag, hatten „I + H“, also Ingrid und Herbert, einen „Höhepunkt auf dem Höhepunkt“…
Da gratuliere ich nachträglich ganz herzlich: Zum Geburtstag und vor allem zum gemeinsamen Höhepunkt auf dem Höhepunkt. Paderborn, der Gipfel der sinnlichen Genüsse!
2 Comments
Da sage noch einer, wandern sei nicht sexy… 347 m, das ist exakt die Strecke, die Freddy Nock zwischen Piz Bernina und Piz Prievlus zurückgelegt hat. Auf einem Hochseil, aber ohne (wie eigentlich geplant) blickdichtem Helm. So ein Schisser, da erscheint mir die Ersteigung dieses Gipfels ohne Sauerstoffgerät (und ohne Einkehrmöglichkeit!) doch wesentlich gewagter, ja fast schon fahrlässig.
Sage und schreibe dreimal so hoch wie der Höhepunkt Hamburgs (der Hasselbrack) und mehr als doppelt so hoch wie der Kalkrieser Berg (der an seinen Hängen schon vor über 2000 Jahren unzählige Opfer gefordert hat).. Deren Gipfelbücher sehen gegen das unverwüstliche Paderborner Tourenbuch zurecht alt aus.