Seit ich wandere, haben mich die unterschiedlichen Möglichkeiten fasziniert, eine Ruhebank am Wegesrand aufzustellen. Schon in meinen Gesammelten Wanderabenteuern (S. 65 – 68) stellte ich einige Arten von Banken vor: Spießige, rustikale und teilamputierte Wanderbänke.
In der Wandersaison 2015 habe ich weitere exotische Exemplare für Euch ausfindig genmacht. Zunächst einmal die faszinierende XXL-Bank an der Ahr, die durch eine Art atomare Bankenfusion entstanden sein muss. „Liebling, ich habe die Wanderer geschrumpft“ könnte als Motto über diesem monströsen Sitzmöbel stehen (übrigens tierisch ungemütlich) …
In Siebenmeilenstifeln war es kleiner Sprung in’s Altmühltal zu einer ganz besonderen Patenschaftsbank. Dass der Spender einer Wanderbank sich mit einem Metallschildchen auf der Rückenlehne verewigt, ist hinlänglich bekannt: Das sind meistens Kreissparkassen, Schuhfachgeschäfte, Mittelgebirgsvereine. Das man nun aber schon salopp eine Patenschaft mit dem Vornamen übernehmen kann, war mir neu. Ich spare schon auf eine Manuel-Bank, denn was die Tanja kann, kann ich schon lange …
Mittlerweile sind wahrscheinlich die bekanntesten und beliebtesten Bänke der Welt die – seit Eröffnung des Rothaarsteigs Anfang der Nuller Jahre erfundenen – ergonomischen Sinnenbänke. Besonders sinnlich und anspruchsvoll fand ich ein Exemplar am saarländischen Schluchtenweg …
… man muss sich bei diesem Sitzmöbel in eine Art hypnotischen Sinnestaumel hinein versetzen, um als schwebende Jungfrau (oder Jungmann) die Füsse hoch zu legen. Ich habe das ausprobiert, habe aber das sinnliche Abenteuer mit einer schmutzigen Hose und einem schmerzenden Hintern abbrechen müssen. Irgendetwas scheint mit dieser virtuellen Sinnenliege nicht zu stimmen.
2 Comments
Zu große Banken, zu virtuelle Banken, nicht Kundenfreudliche Banken…wo führt das hin. Ich bitte doch darum, dass sowohl die Wanderwegbankaufstellerbeauftragten (und Macher(Danke!)) als auch die Großbankendirektionen (und Macher) aus der Krise heraus ökologisch und ökonomisch sinnvoll agieren 😉
Das ist doch mal köstlich. Während sich die deutschen Wandersleute anscheinend mit der Bankenkrise beschäftigen, habe ich als Ösi-Wandersmann einige Bankgeheimnisse preiszugeben.
http://www.gehlebt.at/bankgeheimnisse-best-of-2015/
Ich bebanke mich.