Heute starte ich eine Trilogie: Drei Blogeinträge über ein einmaliges Experiment. Eine Trilogie, die vom Spannungsfaktor knapp an „Winnetou I – III“ und an „Die Wanderhure teil 1 – 3“ heranreicht. Es geht um das Experiment: Schafft es mein Wanderkumpel Thorsten Hoyer, die 238 Kilometer auf dem Neanderlandsteig Non-Stop zu gehen? Ohne Schlaf, nur kurze Pausen. Um es vorwegzunehmen: Er hat es geschafft. So sah er zum Start aus…
… unternehmungslustig nimmt er noch einen aufmunternden Schluck und freut sich auf die 226 Kilometer, die vor ihm liegen …
Und hier am Ende der Tour: Ausgepumpt, am Ende der Kräfte, hofft er das im Outback des Kreises Mettmann irgendwann noch mal ein Bus kommt …
In Wirklichkeit war es genau umgekehrt. Kurz nach dem Start hat sich Thorsten kurz hingesetzt, am Ende der Strecke, nach 57 Stunden, musste er alle paar Meter Flüssigkeit zu sich nehmen.
Ich bin einige Kilometer an der Seite von Thorsten gewandert (dazu nächste Woche mehr), daher konnte ich beobachten, dass er mindestens 200 Kilometer ein absolut vorbildlicher Wanderprofi war…
Er ging voran, hatte eine beeindruckende Tempokonstanz. Thorsten nahm immer wieder die Hände hoch an den Rucksackgurt, um nicht dicke Finger (wegen des Blutstaus) zu bekommen, etwas, dass mir bei längeren Wanderungen immer wieder passiert. Außerdem hatte er seine blaues Handtuch immer griffbereit, um sich den Schweiß von der Stirn zu wischen. Das Beste aber: Zogen sich bei unserer Wanderung mal die Wolken zusammen, konnte er immer exakt das Wetter prognostizieren. „Das wird schon nicht regnen…“
… na ja, nicht jeder ist ein Kachelmann. Übrigens ist weder der Reißverschluss seiner Regenjacke kaputt gewesen, noch ist seine Jacke im Regen geschrumpft, nein – Hoyer ist eben ein Meister seines Fachs – er hat mit der Regenjacke zugleich seinen Rucksack bedeckt.
Aber nicht für diesen Trick gibt es hier Applaus, sondern für die 150, die 150 Kilometer, die Hoyer zu diesem Zeitpunkt erreicht hatte. Mangels Arena-Publikum klatschten die Mitwanderer. Und was ich mir vorgenommen hatte auf dem Neanderlandsteig, davon berichte ich nächste Woche …
3 Comments
Hoyer 2015: 238 km, 17 Etappen, WDG 4 km/h.
Hintermstoaner 2015: 224 km, 16 Etappen, WDG 5 km/h.
Ich bin der Größte!! — halt, nein, stopp, hab vergessen, die Pausen einzurechnen. WDG inkl. Pausen: 0,05 km/h… Ich bin ein Versager… Gebt mir einen Teich im Park zum Umrunden, aber keinen allzu großen…
Respekt vor dieser ungehoyerlichen Leistung! Bin gespannt, woran der Gescheterte gescheitert ist. Ob es etwas mit dem Düssel-Wasser zu tun hatte? Erstmal aber: Herzlichen Glückwunsch, alles Gute zum Geburtstag, ich hoffe, es läuft heute alles rund (zwinker)!
Eine sehr gute Leistung. Weiter so! Grüße aus Marling