Am vergangenen Wochenende war ich, wie eigentlich immer in den letzten Jahren, auf der Wandermesse Tour Natur in Düsseldorf und habe Euch die neusten Wandertrends mitgebracht. Am Stand von Bad Peterstal-Griesbach präsentierte mit Premiumwege-Enthusiast Axel Singer seinen gepimpten Wiesensteig.
Ich war sehr beeindruckt, hatte ich doch schon ab und an von Wasserbrunnen gehört, auch Schnapsbrunnen waren mir auf dem Peterstaler Schwarzwaldsteig schon begegnet. Aber Wein- und Bierbrunnen, das hört sich ja wirklich wie das wahr gewordene Paradies an. Nur konsequent, dass die Brunnen geographische Ziele wie Berggipfel und Aussichtspunkte als Anhaltspunkte abgelöst haben. „Schatz, noch 6,2 Kilometer bis zum Bierbrunnen“, das sind doch klare Motivationshilfen.
Am Sonntag verließ ich kurz das hektische Messetreiben und habe den letzten Abschnitt des Neanderlandsteigs zwischen Ratingen und Erkrath eröffnet. In Gut Höhne, einer edlen Restauration vor den Toren Mettmanns, durften wir auf einer Wiese eine Vesper-Rast machen.
Der mitwandernde Landrat des Kreises Mettmann wies mich darauf hin, dass auf diesem Rasen dereinst ein veritabler Fußballplatz existierte, auf dem unter anderem die argentinische Nationalmannschaft bei der WM 1974 trainierte. So gingen die Gouchos, die Gouchos gingen so…
Erstmals auf der Messe waren meine lieben Wanderfreunde aus Dänemark und Frankreich, Lis und Armand.
Gut gelaunt präsentierten Sie die Leading Quality Trails, die Qualitätswege des europäischen Wanderverbands. Lis ist ja eine international sehr engagierte Wanderfunktionärin, immer auf der Suche nach europäischen Ländern, die sich dem europäischen Wanderverein anschließen. Mit ihrem bezaubernden dänischen Dialekt erzählte sie mir, es sei ja so „sss-ade“, aber die Ukraine wäre kurz vor der Krise kurz davor gewesen, dem Europäischen Wanderverband beizutreten. Jetzt würde daraus wahrscheinlich nichts mehr. Man müsse wissen, so Lis, „auf der Krim sss-um Beispiel, da gibt es sss-uper markierte Wanderwege.“ Jetzt wundert mich auch nicht, warum dort die Russen so zügig einmarschieren konnten. Und ich glaube, die rote Armee hätte sich auch sehr über Wein-, Bier- und Schnapsbrunnen am Wegesrand gefreut. Nastrowje!
2 Comments
Wow, wir betraten also einen Rasen, auf dem schon Mario Kempes geschwitzt und für das WM-Finale vier Jahre später geübt hat! Bin schwer beeindruckt.
Wie immer ein sehr netter Artikel übers Wandern. Bei deinem Blog über Wanderungen schaue ich immer gerne vorbei, weil man bei dir immer auf neue Ideen für Wanderungen kommt! Ausserdem ist es natürlich spannend zu erfahren, welche Wanderungen andere so unternehmen 😉