Letzte Woche flatterte mir eine Bestsellerliste der Fachzeitschrift „Bücherreport“ ins Haus. Dort waren die zehn erfolgreichsten Sportbücher des Jahres aufgelistet. Ein Jahr umfasst beim Bücherreport übrigens die Zeitspanne von März bis Februar; keine Ahnung, wo die ihren Kalender herhaben. Platz Eins der erfolgreichsten Sportbücher: ein Buch über Borussia Dortmund, dann weitere Fußballbücher, eines über Lauftraining, ein Buch über Volleyball. Und auf Platz Acht: Mein letztes Buch „Das Neue Wandern“.
Nachdem ich mit einem Kasten Bier darauf mit mir selbst angestoßen hatte, habe ich mal scharf nachgedacht und mich gefragt: Habe ich wirklich ein Sportbuch geschrieben? Genereller gefragt: Ist Wandern überhaupt Sport? Diese Frage habe ich in der letzten Woche auch mit dem Chefredakteur der neuen Zeitschrift SPORTSFREUND diskutiert, der mich über „Wandersport“ interviewte. Spielen wir das doch mal durch. Natürlich habe ich schon an einer Wanderolympiade des WANDERMAGAZINS teilgenommen. Das war aber eher ein Jux mit Rucksackweitwurf und Riesenschuhschnürsenkelbinden. Aber ist ein Weltrekord im 10-Kilometer-Wandern denkbar? Natürlich nicht. Das Gemütliche und Entspannende ist doch ein Merkmal des Wanderns.
Ist eine Wanderbundesliga der Wandervereine denkbar? Der Eifelverein hätte dort ein schweres Auswärtsspiel beim Rhönclub. Und was machen die dann beim Auswärtsspiel? Um die Wette wandern? So ein Quatsch! Genauso ein Blödsinn wie die Wanderweltmeisterschaft, an der ich dereinst in Österreich teilnahm.
Es gibt nur ein Fazit: man bewegt sich zwar beim Wandern, aber es fehlt völlig die Wettbewerbs- und Rekorde-Ebene. Wandern ist eben Wandern. Irgendwie unvergleichlich. Deswegen fordere ich ein separate Bücherliste der Bestseller über Wandern. Ach, da wäre mein Buch ja auf Platz Eins. Hurra!!! Wo ist die nächste Kiste Bier?